Grüß dich,
ich bin Fabi, 35 Jahre und das jüngste von drei Kindern einer Gastro-Familie aus dem Ruhrgebiet. Meine Mutter stammt von den Kap Verdischen Inseln und mein Vater ist Römer. Ich war schon immer sehr sport- und musikbegeistert, obwohl ich nicht ein Instrument spiele. Im Alter von 14 Jahren begann ich damit, meine eigenen Rap-Texte zu schreiben. Diese Leidenschaft begleitet mich bis heute. Meine definitive Lebensfreude und der Hang zum Schabanack gingen schon immer Hand in Hand mit mir durchs Leben und weil ich von meiner Grundausrichtung sehr positiv eingestellt bin, triffst du mich tatsächlich so gut wie immer wohlgelaunt. Damit kann nicht jeder Mensch umgehen. Außer Kinder.
Während meiner Schulzeit und auch während meines Fachabiturs arbeitete ich in der familieneigenen Pizzeria meiner Mutter. Hier war ich für Vorbereitung, Einkauf und Planung, Herstellung und Verkauf verantwortlich. Gemeinsamen mit meinen älteren Brüdern und meiner Mutter haben wir jeden Tag eine sehr intensive und vor allem für die Gästinnen und Gäste unterhaltsame Zeit genießen dürfen. In dieser Phase meines Lebens habe ich mir über den Einfluss von Essen auf mich und die Welt keinerlei Gedanken gemacht. Der Gaumen hat gesagt was gegessen wird und ich aß das was ich immer gegessen hab – thats it.
Ich habe gemerkt, dass es mich raus zieht und dass ich definitiv nicht mein Leben lang am Ofen stehen möchte. Auch wenn ich dadurch in sehr intensive und Jahre andauernde Widerstände mit mir selbst geraten bin. „Das ist ein Familienbetrieb und zwar der meiner Familie. Und ich als nicht mal 20jähriger hau ab und mach was anderes?“ So in etwa klang das. Daran hatte ich lange zu knabbern, bis ich verstanden hab, dass meine Familie mich natürlich liebt und in allem supportet was ich mache. Danke Fam. <3
Durch einen Kontakt zu einem Produktionsleiter bekam ich die Möglichkeit, ein Praktikum bei einer Serienproduktion zu absolvieren.
Dort konnte ich als Set-Runner erste Erfahrungen in der Medienlandschaft sammeln. Über mehrere Jahre war ich an zahlreichen Produktionen beteiligt und konnte mich mit steigender Verantwortung einbringen.
Im Jahr 2010 begann ich meine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton in Köln. Schon nach anderthalb Jahren durfte ich eigenständig an Produktionen teilnehmen und als Kameramann tätig sein.
Ich habe mehr als 12 Jahre Erfahrung gesammelt und konnte an hunderten Projekten mitwirken. Sei es bei Musikvideos, Imagefilmen, Mehrkameraproduktionen oder Werbespots. Dabei durfte ich viele spannende Orte bereisen, einzigartige Produktionen erleben und natürlich meine Kameraskills aufbauen, die mir in meinem jetzigen Leben erheblich entgegenkommen. Dazu später mehr.
An Leidenschaft hat es mir bei den Drehs nie gefehlt, ich habe mich aber oft gefragt, was ich hier überhaupt drehe, wer sagt mir was ich filmen soll und vor allem… was ist es, das am Ende ausgestrahlt und von Millionen Menschen geguckt wird? Steh ich stolz dahinter, kann ich es überhaupt vertreten, schäme ich mich im Abspann zu sein? Das waren Fragen denen ich mich (noch nicht sonderlich bewusst) gestellt hab, die ich klar verneint habe und die mein Verhältnis zur Fernsehbranche und zu meiner Arbeit als Kameramann an sich haben anknacksen lassen. Mir fehlte es langsam aber sicher an Sinn und Gehalt. Der Drang nach Veränderung setzte deutlich ein.
Ab dem Jahr 2014 interessierte ich mich verstärkt für Battlerap und nahm an zahlreichen Freestyle-Battles teil. Ein Jahr später trat ich bei meinem ersten vorbereiteten Written-Acapella-Battle bei der Plattform „Don’t let the label label you“ an. Das läuft so. Du suchst oder bekommst einen Gegner, hast ca. drei Monate Zeit für Vorbereitung, Recherche und den Text. Dann kommt der Battle Tag. Im Kreis stehen, durchatmen, meine Gegner smart und lyrisch besiegen (3W/3L). Erleichterung und ein Gefühl von Kunst. Bis 2017 erlebte ich 7 Battles und habe dabei viel über mich selbst gelernt und das erste mal deutlich gemerkt, dass ich mich entscheiden kann wofür ich meine Stimme nutzen und einsetzen möchte.
In diesem Jahr hab ich zum Glück ! auch Juju kennengelernt. Ein Geniestreich des Universums für den ich bis ans Ende meiner Zeit dankbar sein werde.
Meine Partnerin, beste Freundin und zukünftige Mutter meines einzigen Kindes. Wow. <3
2018 sah ich gemeinsam mit Juju die Dokumentation „Hope for all“, die unser Leben nachhaltig veränderte. Geballte Wahrheit traf auf unsere offene Gemüter. Unsere Welt stand Kopf. Ich konnte mir nicht erklären, wie diese Informationen 30 Jahre an mir vorbeigegangen sind. Ich wusste, dass Milch von der Kuh kommt, welche Abartigen Qualen und systhematischen Mensch und Tier verachtenden Methoden dahinterstecken und absoluter Alltag sind hat mich stark getroffen und ich habe mich wochenlang schlecht gefühlt. Neben dem Verständnis für die Auswirkungen unseres täglichen Konsums wurde mir auch bewusst, dass wir Tiere oft unterschiedlich behandeln und zwischen sogenannten Nutztieren und Wild- oder Haustieren unterscheiden. Was mir uncool und extrem heuchlerisch vorkam. Bis heute. Jeder Einkaufszettel ist eine Art Stimmzettel, und jede einzelne Stimme zählt. Mit diesem neuen Bewusstsein ausgestattet versuchen wir als „Vegan gesund mit Grund“ auf allen uns möglichen Wegen möglichst viele Menschen durch unser eigenes Vorbild zu inspirieren und damit gleichzeitig Tiere zu retten. 125 Tiere pro Jahr, pro Menschen der sich vegan ernährt. Das ist doch ziemlich motivierend, oder?
Meine vor allem in den letzten Jahren gestärkte Resilienz hilft mir, mit dem Weltschmerz umzugehen und die inneren Widerstände gegen diese systematische Ausbeutung zu kanalisieren, um daraus etwas Gutes zu machen. Ich habe mich zum Resilienztrainer weitergebildet um fundierter zu wissen, wie Menschen am besten mit Herausforderungen umgehen um gestärkt aus schwierigen Situationen vorzugehen. Jeder Mensch der seine Ernährung umstellt oder öffentlich erzählt, dass er sich vegan ernährt ahnt wovon ich rede.
Mein Traum ist es auf jeden Fall eine Welt zu schaffen, in der Menschen den Zugang zu sich selbst, zur Natur und vor allem den Tieren wiedererlangen. Eine Welt, in der wir achtsam und bewusst mit unseren Mitmenschen und den Tieren umgehen.
Da steck ich all meine Energie rein. Davon hab ich glücklicherweise eine Menge.
Liebe geht raus